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Wenn Katzen sich kratzen – Ursachen, Symptome & Behandlung typischer Hautkrankheiten

11. September 2023

Eine gesunde Katze erkennt man an einem glänzenden, weichen Fell. Wenn sich Ihre Fellnase jedoch vermehrt kratzt, Haare verliert, rissige oder sogar offene Hautstellen hat, kann dies auf eine Hautkrankheit hindeuten. 

Eine regelmäßige und gründliche Kontrolle von Haut und Fell Ihrer Katze dient zur frühzeitigen Erkennung von Hautproblemen. In diesem Artikel werden wir uns mit den Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten typischer Hautkrankheiten bei Katzen befassen.

Zu den häufigsten Ursachen der Hautkrankheiten gehören Allergien, bakterielle Infektionen, Parasitenbefall oder auch genetisch bedingte Erkrankungen. Die Symptome können von Juckreiz über Haarausfall bis hin zu nässenden oder blutenden Wunden reichen und lassen sich nicht immer eindeutig zuordnen.

 

Mögliche Symptome, die bei Katzen mit Hauterkrankungen auftreten:

  • Vermehrtes Kratzen, Reiben, Wälzen oder Scheuern durch Juckreiz
  • Intensives Belecken bestimmter Stellen
  • Veränderung des Katzenfells (struppiges Fell)
  • Starker Haarausfall und kahle Stellen
  • Trockene und schuppige Haut, rissige Hautstellen
  • Hautirritationen (z.B. Verschorfungen, Schwellungen oder Rötungen mit Pusteln)
  • Offene Stellen oder Wunden, die nässen oder bluten (erhöhte Infektionsgefahr)
  • Veränderter Geruch
  • Veränderung des Verhaltens (Nervosität oder Gereiztheit)

 

Wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Symptome bei Ihrer Katze beobachten, sollten Sie mit Ihrem Haustier unbedingt zum:r Tierärzt:in gehen.

Allergien – Futter, Umwelt oder Flohbiss?

Katzen können allergisch auf bestimmte Inhaltsstoffe in ihrem Futter, Umweltfaktoren oder Flohbisse reagieren. Auslöser können eine Vielzahl von Substanzen sein, darunter Pollen, Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Floh- oder Zeckenbisse, bestimmte Lebensmittel oder Inhaltsstoffe in Shampoos oder Reinigungsmitteln. Neben Juckreiz, Hautausschlag und Entzündungen treten häufig auch Magen-Darm-Erkrankungen auf. 

Flohspeichelallergie-Dermatitis

Eine sehr häufige Form der Allergie ist bei Katzen die Flohspeichelallergie-Dermatitis, bei der die Katze eine allergische Reaktion auf den Speichel von Flöhen entwickelt. Diese Erkrankung tritt oft bei jüngeren Katzen auf und kann ausgeprägte Symptome hervorrufen, wie Unruhe oder Aufregung des Tieres, stark juckende Hautentzündungen und im weiteren Verlauf haarlose, krustige oder nässende Hautstellen. Die Erkrankung kann durch eine Flohkammprobe schnell diagnostiziert werden.

Die Behandlung der Flohspeichelallergie-Dermatitis dauert ca. sechs Monate. Verkürzt man die Behandlungsdauer, besteht die Gefahr einer Reinfektion durch Larven im Wohnumfeld. Neben einem Anti-Floh-Präparat sollte Ihre Katze in dieser Zeit auch Medikamente gegen Juckreiz und zur Behandlung der möglicherweise entstandenen Wunden erhalten.

Atopische Dermatitis

Die atopische Dermatitis ist eine allergische Erkrankung, die zu Juckreiz, Hautausschlägen und intensiver Hautentzündung führen kann. Es wird vermutet, dass es auf bestimmte Allergene zurückzuführen ist, die in der Umwelt vorkommen, wie Pollen, Staub und Schimmel. Diese Erkrankung tritt oft saisonal auf und betrifft vor allem Katzen im Alter von ein bis drei Jahren.

Es ist wichtig, den spezifischen Allergieauslöser zu identifizieren, um eine geeignete Behandlung zu ermöglichen.

Parasiten und Infektionen

Parasiten wie Flöhe, Zecken und Milben können Hautirritationen und allergische Reaktionen bei Katzen verursachen. Diese winzigen Schädlinge ernähren sich vom Blut der Katzen und hinterlassen dabei oft juckende Bisse. Dies kann zu starkem Juckreiz, Kratzen und Hautausschlägen führen. Darüber hinaus können diese Parasiten auch Krankheiten wie Bartonellose oder Rickettsiose übertragen, die zu weiteren Hautproblemen führen können.

Infektionen durch Bakterien oder Pilze können ebenfalls zu Hautproblemen führen. Bakterielle Infektionen wie Pyodermie können zu Entzündungen, Eiterbildung und Abszessen führen. Pilzinfektionen wie Ringelflechte können zu runden, kahlen Stellen auf der Haut führen, die sich langsam ausbreiten.

Genetisch bedingte Hautkrankheiten & Alter

Genetisch bedingte Hautkrankheiten können bei bestimmten Rassen auftreten. Diese Krankheiten sind oft angeboren und können sich im Laufe des Lebens einer Katze entwickeln. Zum Beispiel sind Siamkatzen anfälliger für eosinophile Granulome, eine Art von Hautgeschwüren, während Perserkatzen anfälliger für Polyzystische Nierenerkrankungen sind, die auch Hautprobleme verursachen können.

Weitere Beispiele für genetisch bedingte Hautkrankheiten sind das „Feline Hyperästhesie-Syndrom“ oder auch „Rolling Skin-Syndrom“, eine Erkrankung, die zu übermäßigem Putzverhalten und Hautveränderungen führt, oder die Epidermolysis bullosa, eine seltene Erkrankung, bei der die Haut leicht verletzlich ist.

Darüber hinaus können ältere Katzen aufgrund von altersbedingten Veränderungen anfälliger für Hauterkrankungen sein. Mit zunehmendem Alter nimmt die Elastizität der Haut ab und sie wird dünner und anfälliger für Verletzungen und Infektionen. Darüber hinaus können altersbedingte Erkrankungen wie Nierenprobleme oder Diabetes auch zu Hautproblemen führen.

Es ist wichtig, dass Katzenbesitzer die Anzeichen von Hautkrankheiten bei ihren Tieren erkennen und tierärztliche Hilfe suchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann dazu beitragen, dass die Hautgesundheit der Katze wiederhergestellt wird und weitere Komplikationen vermieden werden.

Wie werden Hautkrankheiten bei Katzen diagnostiziert?

Um eine genaue Diagnose stellen zu können, sind verschiedene tierärztliche Untersuchungen erforderlich. Neben einer professionellen und gründlichen Untersuchung der Haut und des Fells können Blutuntersuchungen oder Allergietests erforderlich sein, um die genaue Ursache der Hautprobleme zu ermitteln. In einigen Fällen kann eine Hautbiopsie notwendig sein, um eine genaue Diagnose stellen zu können. Dabei wird eine kleine Probe der betroffenen Haut entnommen und unter dem Mikroskop untersucht.

Behandlung von Hautkrankheiten bei Katzen

Die Behandlung von Hautkrankheiten bei Katzen hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab.

Medikamentöse Behandlung

In einigen Fällen kann der Tierarzt Medikamente wie Antibiotika, Antiparasitika oder Immunmodulatoren verschreiben, um die Infektionen zu behandeln oder die Symptome zu lindern.

Natürliche Heilmittel und Hausmittel

Ergänzend zur medikamentösen Behandlung können natürliche Heilmittel und Hausmittel helfen, die Symptome zu lindern und die Hautgesundheit der Katze zu verbessern. Dazu gehören beispielsweise spezielle Shampoos, Cremes oder Zusätze zur Futterergänzung.

Präventive Maßnahmen und Pflegetipps

Um Hautkrankheiten bei Katzen vorzubeugen, sollten Sie regelmäßig Floh- und Parasitenkontrollen durchführen und Spot-on-Präparate verwenden. Sie sollten eine gesunde Ernährung gewährleisten und Ihre Katze sauber und gepflegt halten. Eine regelmäßige tierärztliche Untersuchung kann helfen, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen.

Insgesamt ist die Hautgesundheit von Katzen von großer Bedeutung für ihr Wohlbefinden und ihre Lebensqualität. Bei Anzeichen von Hautproblemen sollten Sie immer Ihre Tierarztpraxis aufsuchen, um eine genaue Diagnose und eine geeignete Behandlung zu erhalten.